Dehio Brandenburg, 2012, S. 879 f.

Chinesisches Haus. Zentrum eines isolierten, von Ph. F. Krutisch und J. L.
Heydert im anglo-chinesischen Stil gestalteten Gartenbezirks im Süden des
Rehgartens mit einem Labyrinth irregulärer Wege sowie regelmäßigen
Partien in Hausnähe.
Reizvoller „sinesisch“ dekorierter Zentralbau, 1754–57 nach Angaben
Friedrichs II. von J. G. Büring errichtet, angeregt durch das um 1745 von E.
Héré erbaute Türkische Trèfle im Schlosspark von Lunéville. Rest. 1990–93.
Über kleeblattförmigem Grundriss um einen runden Mittelsaal drei Kabinette
gruppiert, zwischen denen jeweils nach außenoffene Säulenhallen
angeordnet sind. Das reich vergoldete Äußere mit geschweiftem Zeltdach auf
Stützen in Form von Palmbäumen. Der elegante, 1755–56 durch J. P.
Benckert und J. G. Heymüller ausgeführte Skulpturenschmuck von
märchenhaft fremdartigem Reiz: die Säulenhallen bevölkert von
lebensgroßen, abwechslungsreich gruppierten und austaffierten
Chinesenfiguren aus vergoldetem Sandstein, vor den Wänden der Kabinette
aufspielende Musikanten, die große Dachlaterne bekrönt von sitzendem
Mandarin mit Sonnenschirm. Die Deckenmalerei der Vorhallen um 1900
erneuert. – Innen im prächtigen kreisrunden Hauptsaal Stuckmarmor und
Stuckaturen von C. J. Sartori, illusionistische Deckenmalerei von Th. Huber
nach Entwürfen von B. N. Le Sueur, elegante chinesische Gesellschaft in
exotischer Kulisse. In zwei Kabinetten die historische Wandbespannung
rekonstruiert.