Dehio Brandenburg, 2012, S. 864 f.

Großartiges Ensemble von Schlössern und Gärten, Sommerresidenz der
preußischen Könige und deutschen Kaiser am Nordwestrand der
Brandenburger Vorstadt. Von 1744 bis 1918 in mehreren Etappen
ausgebaut, im Wesentlichen geprägt durch die Könige Friedrich II. und
Friedrich Wilhelm IV. Kern der Anlage ist Schloss Sanssouci mit
Nebengebäuden, ab 1745 von Friedrich II. als Sommersitz am Südhang des
seit 1744 zum Weinberg umgestalteten Bornstedter Hügelzugs errichtet
durch G. W. v. Knobelsdorff. Die Gartenanlagen nach 1746 erweitert unter
Ausbildung einer Ost-Westachse unterhalb des Höhenzugs. An ihrem
Westende ließ Friedrich nach dem Siebenjährigen Krieg 1763–69 als
Potsdam-Sanssouci, Gesamtanlage zweite barocke Schlossanlage das
Neue Palais errichten. In diesem Zusammenhang der Rehgarten, ein ehem.
Fasanen- und Jagdrevier, frühen landschaftlichen Umgestaltungen
unterzogen, der nördl. gelegene Klausbergs mit Belvedere und Drachenhaus
optisch einbezogen.
Ab 1826 weitreichende Baumaßnahmen im Park und Vergrößerung der
Anlagen durch Friedrich Wilhelm (IV.), maßgeblich geprägt von Schinkel,
Persius, Stüler und Lenné. Ab 1825 das südl. gelegene ehem. Gut
Charlottenhof integriert und zum Landsitz des Kronprinzen ausgebaut, mit
den Römischen Bädern und anderen Dependancen eine Inkunabel
klassizistisch-romantischer Architektur. Nach Regierungsantritt Friedrich
Wilhelms 1840 Ausbau von Schloss Sanssouci und seiner Nebengebäude,
u.a. Veränderungen der Gartenanlagen. Seit 1844 das Areal um den südöstl.
gelegenen Marlygarten mit Friedenskirche und Friedensgarten erweitert.
Gleichzeitig bis 1862 weitreichende, nur z.T. verwirklichte Planungen für den
Bornstedter Höhenzug nördl. von Sanssouci (sog. Höhenstraßen- oder
Triumphstraßenprojekt), ausgeführt der Schlosskomplex des
Orangerieschlosses mit angrenzenden Terrassen- und Gartenanlagen.
Danach nur noch verhältnismäßig geringfügige Veränderungen und
Arrondierungen unter Wilhelm II. Seit 1927 Verwaltung der Staatlichen
Schlösser und Gärten in Sanssouci und insgesamt öffentlich zugänglich; z.T.
Rückführung des friderizianischen Teils auf den Zustand des 18.Jh.