Dehio Brandenburg, 2012, S. 1088 f.

Verputzter Saalbau mit dreiseitigem Ostschluss, 1562 errichtet unter
Verwendung von Abbruchmaterial der seit 1437 auf dem nahegelegenen
Berg Golm bestehenden Wallfahrtskapelle St. Marien. 1689 erneuert. Der
dreigeschossige, quadratische Westturm mit plastischer Putzgliederung,
bekrönender Schweifhaube und Laterne 1750 neu errichtet, die Loge auf der
Südseite 1752. 1980–83 rest. An der Chornordwand Fragment eines
spätgotischen Maßwerkfrieses. – Im Innern Flachtonne von 1689, bemalt mit
Wolken und Posaunenengeln; Westempore; Weihekreuze.
Ausstattung. Reich dekorierter Kanzelaltar um 1690 mit gerundetem Korb,
gedrehten Rankensäulen und Knorpelwerkwangen. In der Predella
Abendmahlsbild, als Bekrönung Figur des Auferstandenen zwischen zwei
Engeln. Zwei bemerkenswerte spätgotische Flügelaltäre aus der oben
erwähnten Wallfahrtskapelle: Der größere wohl um 1439, vermutlich von
Jüterboger Werkstatt in Nachfolge des Jüterboger Retabels, die Außenseiten
mit Gemälden der Verkündigung und der Heimsuchung (beschädigt), innen
gefasste und vergoldete Schnitzfiguren Petrus (?) und Hedwig, im Schrein
Katharina, Madonna und Barbara. Kleines Kreuzigungsretabel, E.15.Jh.,
Schrein mit nur noch fragmentarisch erhaltener geschnitzter
Kreuzigungsszene, auf den Flügeln außen Gemälde der Fußwaschung
Christi und des Abendmahls, innen Kreuzabnahme und Christus am Ölberg.
Schwebender Taufengel, 1690 von M. Döbel, d. J. (vgl. Engel in Liessen).
Ecce-Homo-Gemälde, 18.Jh, ehem. an der Kanzeltür. Figurengrabmäler.
Das älteste für Christoph v. Hake (†1598) und Emilie Brandt v. Lindau (†
1580), das kniende Paar unter einer Doppelarkade. Drei weitere für Hans v.
Rochow († 1622), Hippolyta v. Brösigke (†1606) und Heino v. Rochow. Zwei
Inschriftgrabsteine für Christoph v. Hake und seine zweite Frau Katharina v.
Kotzin (†1600). – Reich geschnitzter Wappenschild der Familie v. Rochow,
um 1700, von militärischen Emblemen umgeben. – Außen an der
Chorostwand neugotisches, gusseisernes Epitaph für Rochus v. Rochow (†
1819), Juliane Eleonore v. Rochow († 1806) und Gottlieb Ludwig v. Beville (†
1810). Glocke 1498.