Dehio Brandenburg, 2012, S. 1095 ff.

Dreischiffige, vierjochige Hallenumgangskirche mit polygonalem Chorschluss
und hohem Westturm, errichtet 1749 nach Plänen von K. S. Schmidt aus
Berlin unter Wiederverwendung des 1735 zerstörten spätgotischen
Vorgängerbaus aus Backstein und des querrechteckigen Turmunterteils des
13. Jh. aus Feldstein. Das Innere 1963, das Äußere 1995–98 rest.
Die verputzten Wände von Schiff und Chor durch große Rundbogenfenster
mit betontem Keilstein gegliedert, die von flachen Bändern mit eingetieften
Spiegelflächen gerahmt werden. An der Chornordseite mehrere
mittelalterliche Strebepfeiler erhalten. Die Südfront mit großer, von Pilastern
eingefasster, segmentbogig geschlossener Portalnische als Schauseite
gestaltet. Das pilastergerahmte, von Inschrifttafel und geschwungener
Verdachung überfangene Portal mit einem Rundbogenfenster darüber auf
genutetem Nischengrund. – Die Westfront mit vierfach gestuftem
Spitzbogenportal in flacher rechteckiger Vorlage, die Gewändestufen
abwechselnd gratig und abgerundet. Überleitung vom querrechteckigen
Unterbau zu den verputzten quadratischen Turmgeschossen durch niedriges
Rustikageschoss mit schrägen Seitenwänden, in der Front ein Kreisfenster.
Das erste Turmgeschoss mit abgerundeten Ecken zwischen Pilastern, die ein
Gebälk mit Brüstung tragen, das zweite Geschoss auf reduziertem, durch die
schräg über Eck gestellten Pilaster annähernd oktogonalem Grundriss,
bekrönt von Laterne mit Spitzhelm.
Innen Balkendecke, getragen von quadratischen Pfeilern mit flachen
Rechteckvorlagen auf allen Seiten, denen an den Außenwänden Pilaster auf
flacher Rücklage antworten. Der dreiseitige Binnenchor mit geknickten
Pfeilern von sechsseitigem Chorumgang umschlossen. Pfeileranordnung und
Raumaufteilung wohl dem Bau des 15.Jh. entsprechend. Im Westen und in
den Seitenschiffen umlaufende Empore von spätklassizistischer
Neuausstattung 1877/78. Die Sakristei im Norden aus dem Bau des 15. Jh.
mit fünfteiligem Rippengewölbe. – Auf der Westempore gut erhaltener
Rokoko-Orgelprospekt von 1769. Opferkasten aus Eisen, dat. 1748, mit
reichem Beschlag. In der Sakristei aufwendig geschnitzte Möbel des 17. und
18.Jh.