Dehio Brandenburg, 2012, S. 1147

Spätgotischer Backsteinbau, die stattlichste Landkirche der Niederlausitz.
Das gestreckte Schiff 1. H. 15. Jh., durch Choranbau mit dreiseitigem
Ostschluss 1743 verlängert; der schwere, wenig eingezogene quadratische
Westturm 2. H. 15. Jh. Die Kirche 1945 ausgebrannt und in Anlehnung an die
alte Form bis 1962 wiederhergestellt. – Die Schiffsfenster barock verändert;
vermauerte Südpforte. Das Westportal sowie Maßwerkfries und Traufgesims
am Schiff 1911 erneuert. Tonnengewölbte Südvorhalle, wohl aus der Bauzeit
des Schiffs, mit Pfeilergiebel und spitzbogigen Portalen außen und innen.
Der Turm ähnlich dem in Papitz, bestehend aus glattem Sockel, drei
Obergeschossen mit gereihter Blendengliederung, darüber Zinnenkranz und
steinerner Spitzhelm; davon erneuert Glockengeschoss und weiß verputzter
Turmabschluss (1993 rest.). Die Turmhalle mit kuppeligem
Kreuzrippengewölbe spitzbogig zum Schiff geöffnet. Dort 1960 die bemalte
Balkendecke und Emporen an vier Seiten rekonstruiert, im Süden und
Norden zweigeschossig. – Die hölzerne Ausstattung aus Altarretabel und
Kanzel 1.H. 18.Jh. sowie schwebendem Taufengel, aus der Dorfkirche in
Riedebeck. Das Retabel in Ädikulaform mit Weinlaubsäulen und schmalen
Wangen, in der Mitte übereinander Gemälde, Abendmahl, Salvator und
Auferstehung. Das Hauptfeld urspr. an der Kanzeltür; Bekrönung durch
Gottesauge. Die Fassung 1958 erneuert. Der quadratische Kanzelkorb mit
Kreuzigungsbild; verbunden mit dem vergitterten Pfarrstuhl. Der Taufengel
von G. Wolschke, 1692, Fassung von M. Scharbe, 1695. – Außen an der
Nordwand acht Grabsteine der Familien v. Schönfeldt, v. Pannwitz und v.
Stutterheim, 18.Jh.