Dehio Brandenburg, 2012, S. 1184

Verputzter Saalbau von 1858 in neugotischen Formen, die steile westl.
Querturmfront mit dem hohen oktogonalen, von einem Spitzhelm bekrönten
Turmaufsatz wirkungsvoll in der Flucht der Dorfstraße plaziert; im Norden
schiffshoher, querhausartiger Portalanbau mit Wappenreliefs. Die
Gliederungselemente – Eckfialen, strebepfeilerartige Wandvorlagen,
Spitzbogenfriese – als reine Zierformen der glatten Wand vorgeblendet; die
staffagehafte Wirkung verstärkt durch die Unproportionalität der
Schmuckformen zueinander und zu den eher bescheidenen Ausmaßen der
Kirche. Repräsentative Schaufassade die Turmfront, vergleichbar der Kirche
in Tamsel (Dabroszyn, Polen): das Hauptportal in Wimpergvorlage zwischen
schlanken Oktogonalpfeilern, seitlich in baldachinbekrönten
Spitzbogennischen große Sandsteinskulpturen Calvins und Luthers, darüber
Spitzbogenfenster und zentrale Maßwerkrosette; als Abschluss zierliche
Maßwerkbrüstung. Innen Kassettendecke und Glasfenster von 1858 mit
Wappen und Ornament. – Neugotische Ausstattung aus der Bauzeit.
Wandteppich, A.17.Jh. (im Pfarrhaus Hetzdorf), 1770 von Breslauer Bürgern
gestiftet. Tuchintarsie aus Schlesien oder Böhmen mit gesticktem Zyklus des
Lebens Christi. Grabstein für zwei Frauen namens Mechthild v. Blankenburg
(†1332 und 1362).