Dehio Brandenburg, 2012, S. 1231 f.

Einfacher Saalbau aus Feldstein, 15.Jh. 1769/70 der schwere, nicht mit dem
Schiff verbundene verputzte Westturm errichtet, gleichzeitig wohl Erneuerung
des Kirchenschiffs und Anbau einer Loge im Nordosten, 1960 abgerissen.
Vom mittelalterlichen Bau das südl. Stufenportal. Ostgiebel barock
geschweift, mit flachen Gesimsen und Stuckrahmen, vielleicht 3. V. 18. Jh.
Der Turm über niedrigem, quadratischem Unterteil ins Oktogon übergehend,
abgeschlossen durch Schweifhaube und Spitze. – Innen Balkendecke mit
mittlerem Unterzug auf Holzstütze. Im Westen schlichte Orgelempore mit
kurzen Flügeln, um 1770, die Mitte halbkreisförmig vorschwingend,
neubarocker Orgelprospekt von 1913. Rest. 1996.
Ausstattung. Reicher frühbarocker Altaraufsatz 1710 von Chr. Zimmermann
aus Luckau (ähnliche Altäre in Jetsch und Schenkendorf); dreigeschossiger
architektonischer Aufbau mit Gemälden von Abendmahl, Kreuzigung,
Himmelfahrt und Auferstehung. Das Hauptfeld flankiert von gedrehten
Doppelsäulen, in den dazwischenliegenden Nischen Figuren des Salvators
und des Moses. In den seitlichen Knorpelwerkwangen Stifterwappen, in den
Kartuschen des doppelten Aufsatzes emblematische Darstellungen von
Taufkanne, Abendmahlskelch, Totenkopf mit Ähren und Himmelskrone; zwei
Engelsfiguren entfernt. Wohl gleichzeitig die Kanzel, der Korb auf gedrehter
Säule, mit den Bildern des Salvators und der Evangelisten zwischen
gewirtelten Ecksäulchen, kronenartiger Schalldeckel; zur Rest. abgebaut
1998. Sandsteintaufe 1809, in Empireformen mit reliefiertem, flachem
Becken und zugehöriger Taufschale aus Zinn.
Aufwendiges Grabdenkmal an der Südwand, für Karl Wilhelm v. Kleist (†
1766) und Ehefrau Eva Eleonore Louise († 1813), wohl 1770/80 ausgeführt;
Vitentafel zwischen Voluten auf hohem, gestuften Sockel, flankiert von zwei
lebensgroßen allegorischen Frauenfigurenin antikischem Gewand. Über
Gebälk Kartusche mit Doppelwappen, darüber kriegerische Embleme, ein
Putto krönt die Rüstung des Verstorbenen mit Lorbeer. An der Nordwand
Grabdenkmal für Georg Erdmann Gottlob v. Langen († 1812), über hohem
Inschriftensockel Relief einer Trauernden neben Urnenvase, Schwert und
Schild mit Allianzwappen.
Außen an der Kirche weitere Grabdenkmäler: Neben dem Südportal
Gedenksteine für E. Maximiliane Greiffenhagen († 1820) sowie für ihren
Schwager, den Prediger Christian Friedrich Zehe († 1820) und seine Frau
Sophie Dorothea († 1812): stelenartiger, dreigeteilter Aufbau, unten mit
säulengerahmter Muldennische, darin Urne auf antikem Altar. Am Turm vier
Grabsteine, 2.H.17.Jh.